Das Einsatzhärten gehört zu den thermochemischen Wärmebehandlungsverfahren. Einsatzhärten nennt man nach DIN 17014 das Aufkohlen oder Carbonitrieren von Werkstücken mit darauffolgender Wärmebehandlung, die zur Härtung führt. Im Allgemeinen wird bis zu einer Tiefe von 1,5 mm und einem Randkohlenstoffgehalt bis 0,8%C aufgekohlt. Beim Einsatzhärten wird die Randschicht eines kohlenstoffarmen Stahls mit Kohlenstoff angereichert, um beim anschliessenden Abkühlen im Abschreckmedium eine harte Randschicht zu erreichen. Die Zufuhr des Kohlenstoffes (Kohlenstoffdiffusion) wird durch kohlenstoffabgebende Einsatzmittel erreicht. Diese können fest, flüssig oder gasförmig sein.
Beim Gasaufkohlen werden die Werkstücke in einen gasdichten Ofen gebracht. Unter kohlenstoffabgebender Atmosphäre werden die Teile je nach geforderter Chd (Eht = Einsatzhärtetiefe) unter hohen Temperaturen verschieden langen Aufkohlungszyklen unterworfen. Nach Beendigung der Kohlenstoffdiffusion werden die Teile unter Ausschluss von Sauerstoff abgekühlt.